Genesung: Warum Wissen wichtig ist

Dr. Martina Melzer, veröffentlicht: 25.09.23

 

Wichtige Hinweise vorab:

  • Bei sogenannten Mind-Body-Syndromen finden sich in Spezialuntersuchungen zwar oft Auffälligkeiten, es kommt aber normalerweise zu keinen Organ- oder Gewebeschäden.
  • Neue Symptome immer gründlich ärztlich abklären lassen. Es kann ein Mind-Body-Syndrom dahinterstecken, aber auch eine andere Krankheit, oder es ist eine Kombination aus beidem.

Was ist das Mind-Body-Syndrom?

Das Mind-Body-Syndrom ist eine Stress- und Traumafolgestörung. „Mind-Body“ bedeutet nicht, dass alles „psychosomatisch“ ist. Vielmehr befinden sich Gehirn und Nervensystem im Überlebensmodus. Das wirkt sich gedanklich, emotional, körperlich und auf der Verhaltensebene aus und lässt sich mit der Psychoneuroimmunologie erklären.

Formen des Mind-Body-Syndroms sind unter anderem: ME/CFS, Long Covid / Post-Covid-Syndrom (ohne Gewebeschäden), Fibromyalgie, Reizdarmsyndrom, POTS, Migräne, Post-Vakzin-Syndrom (ohne Gewebeschäden), chronische Borreliose, Burnout. Mehr im Artikel „Mind-Body-Syndrome“.

Wie Stress und Traumata Gehirn und Nervensystem aus der Balance bringen, erfährst du in diesem Artikel:

Was ist Psycho-Neuro-Endokrino-Immunologie?

Dieser kaum aussprechbare medizinische Fachbegriff bedeutet: Deine Psyche, deine Emotionen, deine Gedanken, sind untrennbar mit deinem autonomen Nervensystem, Hormonsystem und Immunsystem verbunden. Alle Systeme beeinflussen sich gegenseitig. Sie sind eins. Man darf sie nicht getrennt voneinander sehen.

Stress, belastende Kindheitserfahrungen und/oder Traumata wirken sich seelisch aus – das ist der Einfluss auf die Psyche. Und sie wirken sich körperlich aus – indem sie das autonome Nervensystem, das Hormonsystem und das Immunsystem durcheinanderbringen.

Das autonome Nervensystem geht in den Überlebensmodus – entweder in den ungesunden Bereich des Sympathikus (Kampf- und Fluchtmodus) oder den ungesunden Bereich des Parasympathikus (Abschaltmodus), auch Vagusnerv genannt, oder in einen Zwitterzustand (Erstarrrungsmodus). Dadurch wird die sogenannte HPA-Achse dazu angeregt, Stresshormone und andere Botenstoffe auszuschütten. Diese kommunizieren mit dem Immunsystem, weshalb dieses meist erst aktiviert wird, auf Dauer aber geschwächt wird oder außer Balance gerät.

Und das macht deine ganzen Symptome. Es erklärt, weshalb diese so vielfältig sein können. Und es erklärt, woher die ganzen Auffälligkeiten in Spezialuntersuchungen stammen.

 

Wichtig: Die Aussagen in diesem Text sind das Ergebnis meiner Recherchen aus wissenschaftlichen Untersuchungen, Fachartikeln, Büchern, Kursen, Aus- und Weiterbildungen sowie meines eigenen Genesungsprozesses. Ich habe bestmöglich recherchiert, erhebe aber dennoch keinen Anspruch auf Richtigkeit. In der Wissenschaft gilt etwas solange als Hypothese, bis es eindeutig belegt (oder widerlegt) ist. Das ist dann Evidenz, ein Fakt. Die Aussagen in diesem Text sind eine Kombination aus Hypothesen und Fakten.
 
Die Inhalte auf dieser Seite dienen außerdem nur zu Informationszwecken und ersetzen nicht das Gespräch mit Ärztin, Arzt oder anderen Therapeuten. Bitte sprich mit deiner Ärztin, deinem Arzt oder Therapeuten, bevor du Entscheidungen triffst, die deine körperliche oder mentale Gesundheit betreffen. Jeder Weg in ein Mind-Body-Syndrom ist etwas Individuelles, und jeder Weg heraus.